Sumit Kaur

Ihre Familie lebte zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Indien.

Sumit praktiziert die nordindische Kampfkunst Gatka. Diese wird hauptsächlich von Sikhs ausgeübt.
Sumit schminkt gerne andere Menschen, vor allem Familienmitglieder.
Sumit verbringt sehr gerne Zeit mit Kindern und passt oft auf die Kinder von Verwandten auf.
Landvermessung ist neben Datenpflege und Datenauswertung eine typische Tätigkeit in Sumits Berufsfeld.

Sumit Kaur, geb. 1995, lebt in Hamburg und studiert im Master Geoinformationstechnologie. Neben dem Studium arbeitet sie in der Verkehrsabteilung einer Vermessungsbehörde. Sumit gehört der Religionsgemeinschaft der Sikhs an. Rituale und die Kultur der Sikhs haben für Sumits Leben eine große Bedeutung. Daher ist es ihr wichtig, andere über ihren Glauben aufzuklären und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Sumits Vater, Sucha Singh, geb. 1958, kam 1979 nach Deutschland. Ihre Mutter, Baljinder Kaur, geb. 1967, zog nach der Hochzeit im Jahr 1990 nach. Beide stammen aus der Region Punjab in Indien. In Punjab war Sumits Vater als Bauer tätig. Heute arbeitet er als Fabrikarbeiter. Sumits Mutter ist in einem Restaurant beschäftigt.

Historischer Hintergrund

Sikhismus

Sikhismus ist eine Religion, die im 16. Jahrhundert in Indien entstand. Der Begründer des Sikhismus, der erste Guru Nanak Dev, stellte das Kastenwesen sowie hinduistische Traditionen und Rituale in Frage. Er sah sich als Reformer des Hinduismus und des Islams. Sikhs suchen nach Erleuchtung, Weiterentwicklung und Verbesserung des Karmas durch gute Taten. Ein äußeres Merkmal der Sikhs ist ihr Turban und ungeschnittenes Haar. Im 17. Jahrhundert wurde als Ausdruck von Geschwisterlichkeit ein gemeinsamer Nachname eingeführt: Männer heißen Singh und Frauen Kaur. Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsum sind den Sikhs untersagt. Weltweit gibt es ca. 25 Millionen Anhänger*innen, davon in Deutschland ca. 25.000. In Deutschland sind Sikhs immer wieder mit Rassismus konfrontiert.

Die Situation der Sikhs nach der Unabhängigkeit Indiens

Die Kolonie Britisch-Indien beteiligte sich auf Seiten Großbritanniens am Zweiten Weltkrieg. Indien befand sich zu dieser Zeit bereits seit längerem in einem Unabhängigkeitskampf. Religiöse und ethnische Auseinandersetzungen führten im Jahr 1947 zur Gründung zweier unabhängiger Staaten: das mehrheitlich hinduistische Indien und das überwiegend muslimische Pakistan. Massenflucht und Gewalt waren die Folge. Der Punjab, das nordindische Gründungsgebiet des Sikhismus, war nunmehr geteilt. Viele Sikhs forderten deshalb einen eigenen Staat. In den 1970er Jahren erstarkten die Unabhängigkeitsbestrebungen der Sikhs. In Reaktion auf diese Bewegungen stürmten indische Truppen im Jahr 1984 das höchste Heiligtum des Sikhismus, den Goldenen Tempel. Hunderte Sikhs starben. Daraufhin töteten Sikh-Leibwächter die Premierministerin Indira Gandhi, die die Stürmung des Tempels angeordnet hatte.

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