Weißt Du, wann der Zweite Weltkrieg begann? Viele Menschen glauben, dass der deutsche Angriff auf Polen im September 1939 den Zweiten Weltkrieg auslöste. Andere sehen den Ursprung in militärischen Konflikten in Asien seit 1931 bzw. 1937 und in Afrika seit 1935. In Europa überfielen das Deutsche Reich und seine Verbündeten zahlreiche Länder. Mit dem Kriegseintritt der USA im Jahr 1941 dehnte sich der Krieg weiter aus. Immer mehr Länder in allen fünf Kontinenten folgten.
Familiengeschichten
Heute leben überall auf der Welt Menschen, deren Geschichte auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Nationalsozialismus verbunden ist. In diesem Teil der Webseite begegnen Dir Menschen aus verschiedenen Ländern. Die meisten von ihnen haben Verwandte, die im Nationalsozialismus und im Zweiten Weltkrieg verfolgt wurden. Du erfährst aber auch mehr über andere Familiengeschichten.
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über die deutsche Gesellschaft und die Verfolgungspolitik im Nationalsozialismus
Die nationalsozialistische Politik spaltete die deutsche Gesellschaft in Mitglieder der „Volksgemeinschaft“ und in „Gemeinschaftsfremde“. Als Teil der „Volksgemeinschaft“ galten Deutsche, die sich zur nationalsozialistischen Weltanschauung bekannten und als „arisch“ angesehen wurden. Jüdinnen*Juden, Sinti* und Roma*, politische Gegner*innen sowie Menschen mit Behinderung oder solche, die als „asozial“ oder „kriminell“ galten, wurden dagegen ausgegrenzt, entrechtet, verfolgt und ermordet.
Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung billigte oder unterstützte die nationalsozialistische Politik, profitierte von der Ausgrenzung und Entrechtung anderer oder beteiligte sich auf unterschiedlichen Ebenen an den nationalsozialistischen Verbrechen. Nur wenige Menschen halfen Verfolgten oder leisteten Widerstand.
über die nationalsozialistische Besatzung Europas und deren Folgen
Im Zweiten Weltkrieg fielen weite Teile Europas unter die Herrschaft des Deutschen Reichs und die seiner Verbündeten. In allen besetzten Ländern formierte sich Widerstand. Dieser reichte vom Verteilen von Flugblättern, Hilfe für die jüdische Bevölkerung und andere Verfolgte, Weitergabe von Informationen an die Alliierten bis hin zu bewaffnetem Widerstand.
Es gab aber auch Menschen und Institutionen, die mit den Nationalsozialist*innen kooperierten und sich an deren Verbrechen beteiligten, zum Beispiel bei der Verhaftung von Widerstandskämpfer*innen und anderen politischen Gegner*innen. Viele von ihnen wurden im Anschluss in Konzentrationslager verschleppt. Um den Rückhalt in der Bevölkerung zu schwächen, ließ das Besatzungsregime nach Attentaten auf deutsche Militär- und Besatzungseinheiten Zivilist*innen erschießen oder in Konzentrationslager deportieren.
Seit 1939 wurden Jüdinnen*Juden und Sinti* und Roma* aus dem Deutschen Reich und den besetzten Gebieten in Ghettos sowie in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert und dort größtenteils ermordet. In den besetzten Gebieten verübten Angehörige der SS, der Wehrmacht und weiterer Besatzungseinheiten auch Massenerschießungen und zahlreiche weitere Verbrechen. So ließ das nationalsozialistische Regime ab 1942 Millionen Menschen zur Zwangsarbeit in das Deutsche Reich verschleppen.