Marc Hivernat, geb. 1963, lebt in Paris und ist Geschäftsführer eines Büros für Architektur und Szenografie. Als Vorsitzender des Vereins Mémoire(s) & Déportation du Cantal setzt er sich dafür ein, die Geschichten von Deportierten aus seiner Heimatregion zu bewahren. Dabei ist es ihm eine Herzensangelegenheit, zeitgemäße Formen des Erinnerns zu finden.
Sein Großvater Marius Hivernat, geb. 1896, arbeitete als Käseveredler in dem kleinen französischen Ort Murat. Im Juni 1944 verübten französische Widerstandskämpfer dort einen Anschlag auf den Kommandeur der Sicherheitspolizei und dessen Begleiter. Als „Vergeltung“ wurden zwölf Tage später 107 Männer aus Murat in das KZ Neuengamme deportiert. Unter ihnen war auch Marcs Großvater. Er starb 1944 im Außenlager Bremen-Farge. Marcs Vater Jean entging knapp der Festnahme.