Jörg Watzinger, geb. 1955, ist Rentner und lebt in Baden-Württemberg. Er engagiert sich in der Gedenk- und Erinnerungsarbeit und setzt sich deutschlandweit für die Vernetzung von Nachkomm*innen von NS-Verfolgten ein.
Jörgs Vater Dr. Karl Otto Watzinger, geb.1913, wurde wegen seiner Unterstützung für die Sozialistische Arbeiterpartei (SAP) vom nationalsozialistischen Regime verfolgt. Nach drei Jahren Haft im KZ Dachau wurde er 1944 zum Kriegseinsatz gezwungen. Mit der SS-Sondereinheit Dirlewanger kam er nach Ungarn, wo er sich direkt von der russischen Armee gefangen nehmen ließ. Im September 1945 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. In der Nachkriegszeit schloss er sein juristisches Referendariat ab. Von 1962 bis zum Rentenantritt 1978 war er als SPD-Mitglied stellvertretender Bürgermeister in Mannheim.