Friederike Thien

Ihre Familie lebte zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Indonesien.

Friederikes Urgroßeltern lebten zur Zeit des Zweiten Weltkriegs auf der indonesischen Insel Sumatra. Indonesien war zu dem Zeitpunkt eine niederländische Kolonie.
Friederike beschäftigt sich viel mit Themen wie Rassismus, Feminismus und Critical Whiteness.
Seit mehreren Jahren bewirtschaftet Friederike zusammen mit zwei Freundinnen einen Schrebergarten.
Friederike trägt nicht nur den gleichen Namen wie ihre Urgroßmutter, sondern sieht dieser auch sehr ähnlich.

Friederike Thien, geb. 1997, lebt in Hamburg und studiert Bauingenieurwesen. Sie fährt gerne Fahrrad und setzt sich gegen Rassismus und für feministische Themen ein.

Ihre Urgroßmutter Irmgard Elise Friederike, geb. 1907, wanderte 1929 der Liebe wegen in die niederländische Kolonie Indonesien aus. Dort heiratete sie den Deutschen Wilfried Klöfkorn, der auf der indonesischen Insel Sumatra im Exporthandel tätig war. Nach dem deutschen Überfall auf die Niederlande wurden deutsche Staatsangehörige in Indonesien in Lagern interniert. Die Familie musste fortan mehrere Jahre in getrennten Lagern leben. Nach Kriegsende wurde Wilfried von der britischen Armee in ein Internierungslager auf dem Gelände des ehemaligen KZ Neuengamme gebracht. Nach seiner Entlassung traf er 1947 in Hamburg zum ersten Mal seine Frau und die beiden Söhne wieder.

Historischer Hintergrund

Indonesien im Zweiten Weltkrieg

Indonesien war seit Beginn des 17. Jahrhundert eine Kolonie der Niederlande. Als Deutschland die Niederlande im Jahr 1940 angriff, wurden deutsche Staatsangehörige in Indonesien vorübergehend interniert. Im März 1942 besetzte Japan Indonesien. Viele Indonesier*innen begrüßten die japanische Besatzungsmacht zunächst als Befreier vom Kolonialismus. Dies änderte sich, als Millionen Indonesier*innen zu Zwangsarbeiten rekrutiert wurden, von denen Hunderttausende starben. Ca. 100.000 Niederländer*innen, Indo-Europäer*innen, Chines*innen und Molukker*innen wurden interniert. 1945 rief Indonesien seine Unabhängigkeit aus. Nach militärischen Auseinandersetzungen erkannten die Niederlande diese 1949 an. Viele Indo-Europäer*innen sowie Molukker, die in der niederländischen Kolonialarmee gedient hatten, verließen daraufhin das Land.

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